Die Chirotherapie ist eine Jahrtausende alte Behandlungsform.
Der Begriff Chirotherapie beschreibt eine Zusatzbezeichnung, die an Ärzte von der Ärztekammer vergeben wird, die über eine schulmedizinische Ausbildung hinaus eine Ausbildung in Chirotherapie abgeleistet haben. Das heißt, nur Ärzte sind Chirotherapeuten. Bei speziell ausgebildetenPhysiotherapeuten wird abgrenzend der Begriff der Manuellen Therapie verwendet, da diese in Deutschland keine sogenannten Manipulationen durchführen dürfen. Heilpraktiker bezeichnen sich oft als Chiropraktiker, eine in Deutschland nicht geschützte Bezeichnung.
In der Chirotherapie/Manuellen (übersetzt: mit den Händen ausgeübten) Medizin beschäftigt sich der Therapeut mit den vielfältigen Störmöglichkeiten der artikulären (gelenkig verursachten) und muskulären Funktionsstörungen des Bewegungssystemes. Die Funktionsstörungen der Muskulatur sind verbreiteter, manchmal schwerwiegender und somit langwieriger in der Behandlung. Häufig stellt sich bei der Diagnoseerhebung eine enge Verkettung von artikulären und muskulären Funktionsstörungen heraus und führt zu einem interdisziplinären Vorgehen, d.h. zur Zusammenarbeit von Patient, Arzt bzw. Ärzten und Krankengymnasten bzw. Manualtherapeuten. Gelenke, bei denen Störungen der Gleitvorgänge zwischen den Gelenkflächen bestehen ( nach Zukschwerdt und Mitarbeiter auch als reversibel, hypomobile, artikuläre Dysfunktion bezeichnet) können einer mobilisierenden oder manipulierenden Behandlung unterzogen werden. Bei der Manipulation wird mit einem kontrollierten schnellen Handgriff, bei der Mobilisation mit wiederholten Bewegungen die Gelenkfuntionsstörung beseitigt. Muskelverspannungen stellen reflektorische Krankheitszeichen dar, stehen aber manchmal im Vordergrund der Symptomverursachung. Oft normalisiert sich der Muskeltonus nach Behandlung der Gelenkfunktionsstörung. Es gibt aber auch zur Normalisierung der Muskelspannung verschiedene Techniken.
Vor jeder chirotherapeutischen Behandlung muss eine orientierende und anschliessend exakt lokale Diagnose der Funktionsstörung stehen. Vor einer Manipulation besonders im HWS-Bereich sollten Krankheiten (z. B. Tumoren, Metastasen, internistische oder urologische Erkrankungen) mittels Röntgen, Sonographie, CT oder MRT ausgeschlossen werden.
Die Chirotherapie ist eine Kassenleistung, sofern diese nicht häufiger als zweimal pro Quartal statt findet.